Alle reden über Transformation. Allein in Deutschland wird der Begriff über 18.000-mal pro Monat gegoogelt

Digitalisierung, Klimawandel, Energiewende und demografische Veränderungen sind Schlagworte, welche allgegenwärtig sind. Sie bestimmen Medien, kreisen durch unsere Köpfe und sind immer wieder Gegenstand von Diskussionen. Sie beschäftigen uns, weil sie untrennbar mit dem Wort Veränderung verbunden sind.

Wandel ist immer wieder notwendig, doch wird er auch von Verunsicherung und manchmal sogar von Ängsten begleitet. Transformationen werden oftmals als nicht genau planbar oder sogar als nicht kontrollierbar wahrgenommen. Dabei können wir eines mit Sicherheit sagen: Transformationsprozesse sind beherrschbar. Im Folgenden richten wir unseren Blick auf die Energiewende und die Planbarkeit der energetischen Transformation unserer Industrie.

Ein professionell geplanter Transformationsplan gibt Unternehmen die Sicherheit, die sie benötigen

Wie der Klimawandel trägt die Energiewende das Momentum der Veränderung bereits im Wort. Und diese Veränderung ist sehr konkret. Das europäische Klimagesetz legt die Ziele fest, deren Erreichung für alle Mitgliedsländer der EU verpflichtend sind. Bis zur Mitte des 21. Jahrhunderts soll Europa zum ersten klimaneutralen Kontinent werden. Die Wirtschaft darf dann nur noch so viel Kohlendioxid produzieren, wie die Natur binden kann. Diese Vorgabe ist für alle Länder der EU bindend. Die Art der Umsetzung ist Ländersache.

Für Deutschland gibt das novellierte Klimaschutzgesetz vor:

  • bis 2045 soll Deutschland klimaneutral sein.
  • bis 2030 soll der Ausstoß von Treibhausemissionen im Vergleich zu 1990 um 65 % reduziert werden.

Der Transformationsprozess, vor dem Unternehmen stehen, ist enorm, aber zu bewältigen, wenn rechtzeitig langfristige Planungskonzepte entwickelt werden. Nicht selten wird dabei in Jahrzehnten gedacht.  Transformationspläne definieren den Ist-Zustand und legen zu erreichende Ziele und notwendige Maßnahmen fest. Sie zeigen, welche Investitionen aufgebracht werden müssen und geben einen Ausblick auf mögliche Fördermittel. Dadurch schaffen sie Planungssicherheit und geben Unternehmern die Grundlage, die verantwortungsbewusstes Handeln benötigt. Was dabei berücksichtigt werden muss und warum Unternehmen durch Transformationspläne Planungssicherheit erlangen, lässt sich am besten erkennen, wenn wir uns deren Aufbau genau anschauen.

Die 9 Phasen des Transformationskplans

Phase 1: Feststellung des IST-Zustandes

Im ersten Schritt werden die Energieströme im Unternehmen transparent gemacht. Es wird untersucht, welche Emissionen in der Wertschöpfungskette des Unternehmens entstehen. Dabei wird unterschieden zwischen Scope 1, 2 und 3.

Scope 1 erfasst alle direkten Emissionen, also die Emissionen, die im Unternehmen und vor allem durch Herstellungsprozesse des Unternehmens entstehen.

Scope 2 bezieht sich auf indirekte Emissionen. Das sind Emissionen, die durch die Energien entstehen, die das Unternehmen bezieht. Unter anderem steht hier Strom im Fokus der Betrachtung.

Scope 3 berücksichtigt vorgelagerte und nachgelagerte Emissionen. Vorgelagerte Emissionen können Geschäftsreisen, durch Arbeitnehmer auf dem Arbeitsweg verursachte Emissionen oder durch die Auslieferung von Produkten entstehende Emissionen sein. Bei nachgelagerten Emissionen werden unter anderem die Emissionen berücksichtigt, die durch die weitere Verteilung von Produkten im Handel und durch den Gebrauch der Produkte eines Unternehmens entstehen.           

Im Detail ist die Aufgliederung noch um einiges komplexer, doch zeigt diese erste Betrachtung bereits, was bei der Analyse einbezogen werden muss.    

Phase 2: Analyse der Energieströme

Im nächsten Schritt werden die Energieströme des Unternehmens genau analysiert. Welche Energie fließt wann, wo hin. Die genaue Analyse legt die Grundlagen, um mögliche Einsparpotenziale zu identifizieren. 

Phase 3: Feststellung, wie viel Kohlendioxid (Treibhausgas) ausgestoßen wird

In Phase 1 wurden die Verursacher von Emissionen erfasst und systematisch zugeordnet. Jetzt wird genau berechnet, wie viel Kohlendioxid durch welche Verursacher ausgestoßen wird.

Phase 4: Identifikation der Hauptverursacher

Für die Entwicklung des Transformationsplans ist es wichtig, die Hauptverursacher zu kennen. Auf diesen liegt zunächst der Fokus. Wie groß ist die zu bewältigende Aufgabe und in welchem Zeitfenster muss bei der Planung des Transformationsprozesses gedacht werden?

Phase 5: Festlegung von Zielen und Erstellung des Zielsetzungsplans

Mit den bis hier erworbenen Kenntnissen können die zu erreichende Ziele genau definiert werden. Dabei wird berücksichtigt, was der Gesetzgeber vorgibt und bis wann das Unternehmen welches Ziel erreichen muss. Da die Umsetzung schrittweise erfolgt, werden individuell auf das Unternehmen zugeschnittene Ziele definiert. Der Zielsetzungsplan gibt vor, wie viel CO₂ eingespart werden muss, damit das jeweilige Ziel erreicht wird.

Phase 6: Festlegung von Maßnahmen, die zur Erreichung der Ziele notwendig sind

In dieser Phase wird ein konkreter Maßnahmenplan entwickelt. Es wird analysiert, mit welchen technischen Maßnahmen die Energieeffizienz optimal gesteigert und in welchem Umfang sich der CO₂ Ausstoß reduziert lässt. Durch Umstrukturierungen erzielbare energetische Einsparpotenziale werden ebenso durchdacht wie das Einsparpotenzial, das durch das Ändern von Gewohnheiten realisiert werden kann. Nachhaltige Energie kann durch eigene Herstellung, externe Zulieferer oder einem Mix aus beidem bereitgestellt werden. Alle Optionen werden genau überprüft.

Auf dieser Grundlage werden die Maßnahmen festgelegt, die zur Erreichung der Zielsetzungen notwendig sind.

Phase 7: Ermittlung möglicher Fördermittel

Der Staat stellt für Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz und Verbesserung des ökologischen Fußabdrucks zahlreiche Fördertöpfe bereit. Es wird ermittelt, welche Fördermöglichkeiten für die geplanten Maßnahmen zur Verfügung stehen. Da ein Transformationsprozess in aller Regel über viele Jahre verläuft, können sich die aktuellen Förderregularien jedoch ändern. Fördertöpfe, die es heute gibt, müssen in einigen Jahren nicht zwingend zur Verfügung stehen. Daher sollte der Investitionsplan nur zeitnahe sichere Förderungen berücksichtigen. Geplante Investitionen, die in der Zukunft liegen, müssen unabhängig von einer möglichen Förderung kalkuliert werden. Die Ermittlung möglicher Fördermittel kann bei der Entscheidungsfindung helfen, welche Maßnahmen zeitnah in Angriff genommen werden sollten, damit Fördermittel sicher genutzt werden können.

Phase 8: Berechnung der notwendigen Gesamtinvestition

Wie hoch ist die Gesamtinvestition? In welchen Schritten möchte das Unternehmen diese vornehmen? Gibt es steuerliche Gesichtspunkte, die bei der Planung zu berücksichtigen sind? Wie hoch sind mögliche  Kostensteigerungen für Maßnahmen, die zu einem späteren Zeitpunkt getätigt werden? Welche Fördermittel können für zeitnahe Investitionen genutzt werden? Wie hoch ist die Kosteneinsparung, welche durch Senkung des Energieverbrauchs erzielt wird?     

Es stehen alle Informationen zur Verfügung, um Fragen fundiert zu beantworten und einen Investitionsplan mit hoher Planungssicherheit aufzustellen.

Phase 9: Entwicklung eines Zeitplanes für die Umsetzung der Maßnahmen

Jetzt stehen alle Informationen bereit, die notwendig sind, um den genauen Zeitplan des Transformationsprozesses zu erstellen. Er berücksichtigt alle genannten Faktoren und legt fest, bis wann welche Maßnahmen umgesetzt werden müssen.  

Eine Frage, die Unternehmen uns oft stellen

Wie bindend sind der Transformationsplan und die Durchführung der geplanten Maßnahmen? Unsere Antwort lautet: Die Unternehmensführung behält zu jedem Zeitpunkt des Transformationsprozesses das Steuer in der Hand. Der Zeitpunkt für die Umsetzung von Maßnahmen kann verschoben werden. Das Unternehmen kann den Transformationsprozess beschleunigen, verlangsamen oder stoppen.

Selbstverständlich verschiebt sich dadurch die geplante Zielerreichung. Doch ist es bei einer Planung, die sich über viele Jahre erstreckt, enorm wichtig zu wissen, dass das Unternehmen die volle Flexibilität für Entscheidungen behält.

easysub plus begleitet das Unternehmen über den gesamten Transformationsprozess hinweg. Anpassungsmöglichkeiten an sich ändernde Gegebenheiten können durch easysub plus jederzeit geprüft werden. Für die Umsetzung von Maßnahmen stellt easysub plus sein gesamtes Partnernetzwerk zur Verfügung. Diese Option kann das Auffinden des passenden Anbieters, der genau die Innovation bietet, die möglicherweise benötigt wird, erleichtern.

Resümee

Die energetische Transformation ist beherrschbar. Unerlässlich sind dafür Transformationspläne und kompetente Partner, welche Unternehmen die Planungssicherheit geben, die verantwortungsvolles Handeln benötigt.

Über easysub plus

Über 4.500 Kunden vertrauen auf unsere Expertise als Förderberater. Tiefe Branchenkenntnis und beste Vernetzung mit Fördergebern in Bund, Ländern und Kommunen ermöglichten in den vergangenen 12 Monaten über 1.300 erfolgreiche Zuwendungsbescheide für unsere Kunden; insgesamt konnten wir eine Fördersumme von 23 Mio. € für unsere Kunden realisieren.

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