7 Bereiche der beruflichen Weiterbildung, die sich lohnen – für Sie und Ihre Mitarbeiter

Nach wie vor beschäftigt das Thema Personalmangel, insbesondere bei Lkw-Fahrern viele Speditions- und Logistikunternehmen in Deutschland. Gut qualifizierte Lkw-Fahrer einzustellen und zu halten, erweist sich oft als großes Problem. Das trifft genauso auch für Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen in den weiteren Berufsfeldern der Logistik (bspw. Disposition, Lagerhaltung, Transport) zu.

Dabei bedroht der gravierende Mangel an qualifizierten Lkw-Fahrern nicht nur die Transportbranche, sondern auch die gesamte Wirtschaft. Denn der reibungslose Ablauf von Warentransporten in ganz Deutschland hängt maßgeblich von motivierten und belastbaren Lkw-Fahrern ab. Doch was passiert, wenn wir diese “unsichtbaren Helden der Wirtschaft” verlieren oder auch keine “Nachwuchshelden” mehr finden?

Denn ein stressiges Arbeitsumfeld kann leicht zu Missverständnissen oder Unfällen führen – beides sind Situationen, die Kosten generieren oder Menschen in Gefahr bringen.

Während es eventuell noch etwas witzig anmutet, dass ein Fahrer aufgrund mangelnder Fremdsprachenkenntnisse die Ware an den falschen Ort liefert, so sind Unfälle im Rahmen mangelhafter Landungssicherung oder fehlendem Fahrsicherheitstraining gefährlich für Leib und Leben.

Damit die Arbeit im Transportbereich attraktiver und sicherer wird, fördert die Bundesregierung ein weites Spektrum an Weiterbildungsmaßnahmen für Unternehmen, die gewerblichen Güterkraftverkehr und/oder Werkverkehr betreiben und über eigene schwere Nutzfahrzeuge verfügen. Es werden staatliche Zuschüsse bereitgestellt, um die dringend benötigte Qualifikation und Weiterbildung der Fuhrpark- und Logistikmitarbeiter zu forcieren.

Die sieben Schwerpunkte der staatlich geförderten Weiterbildung

Die Weiterbildungsangebote umfassen eine breite Palette von Themen. Denn auch der Arbeitsalltag in der Transport- und Logistikbranche hält viele verschiedene Anforderungen bereit, auf die sich alle Beteiligten einstellen müssen. Diese reichen von Fahrsicherheitsthemen über Verständigungsprobleme bis hin zur Nutzung digitaler Angebote:

1. Vorbereitungslehrgänge: Neue Fahrer müssen auf die Anforderungen des Berufs vorbereitet werden. Dazu gehören grundlegende technische Fähigkeiten wie das Fahren von Lastkraftwagen, aber auch die Einhaltung der Verkehrsregeln und Sicherheitsvorschriften.

2. Fahrsicherheit und -ökonomie: Gut ausgebildete Fahrer tragen maßgeblich dazu bei, Unfälle zu vermeiden und Menschenleben zu schützen. Sie wissen, wie sie in Notsituationen reagieren müssen, sind sensibilisiert für die Einhaltung von Verkehrsregeln und können Gefahrensituationen frühzeitig erkennen. Auch eine unzureichende oder unsachgemäße Ladungssicherung kann zu schweren Unfällen führen. Um die die Lieferung nicht zu gefährden und finanzielle Verluste zu vermeiden, ist es daher unerlässlich, dass Lkw-Fahrer ihre Kenntnisse in der Ladungssicherung vertiefen. Darüber hinaus können gut ausgebildete Fahrer nicht nur sicherer fahren, sondern auch effizienter. Sie kennen die beste Herangehensweise, um den Kraftstoffverbrauch zu minimieren und den Verschleiß an Fahrzeugen zu reduzieren.

3. Digitale Instrumente und Informationstechnologie: Die Digitalisierung hat auch das Transportwesen stark beeinflusst und dadurch die Effizienz und Verwaltung von Informationen erheblich vereinfacht. Die digitalen Frachtbriefe (oder auch eFrachtbriefe) sind ein Beispiel dafür, wie die Transportbranche auf elektronische Lösungen umgestellt hat. Doch mit diesen Vorteilen kommen auch neue Herausforderungen. Denn die Internet- und Datensicherheit sowie der Datenschutz sind nun kritischer denn je. Schulungen in den Bereichen „Digitale Instrumente und Informationstechnologie“ sind entscheidend, um ein gutes Verständnis und eine korrekte Handhabung von sensiblen Daten zu schaffen und die effektive Anwendung digitaler Instrumente zu fördern.

4. Allgemeine Kenntnisse im Güterkraftverkehr: rechtliche Vorschriften Im Güterkraftverkehr gewährleisten die Sicherheit auf den Straßen und schützen die Interessen aller Beteiligten. Zusätzlich zu den rechtlichen Aspekten ist eine effektive Kommunikation zwischen Lkw-Fahrern und Disponenten entscheidend. Kommunikationstrainings helfen, Missverständnisse zu vermeiden und die Zusammenarbeit zu optimieren. Außerdem gewinnt das Thema Fremdsprachenkompetenz an Bedeutung, da der Güterverkehr zunehmend international wird. Lkw-Fahrer und Disponenten, die mehrere Sprachen beherrschen, können reibungslos mit Kunden, Lieferanten und anderen Akteuren aus verschiedenen Ländern kommunizieren. Durch die Teilnahme an Deutschkursen für Nicht-Deutsch-Muttersprachler, können Lkw-Fahrer ihre sprachlichen Fähigkeiten verbessern und leichter in ihr Arbeitsumfeld integriert werden.

5. Berufskraftfahrer-Qualifikations- Gesetz (BKrFQG) in Verbindung mit der Berufskraftfahrer-Qualifikations-Verordnung (BKrFQV): Im Rahmen des § 5 des (BKrFQG) in Verbindung mit § 4 Absatz 2 Satz 2 der (BKrFQV) finden praktische Übungen entweder auf einem speziellen Trainingsgelände oder in einem Simulator statt. Ihr Zweck besteht darin, Berufskraftfahrern die erforderlichen Fähigkeiten und Kenntnisse zu vermitteln, um sicher und wirtschaftlich im Straßenverkehr zu agieren. Die praktischen Übungen auf einem speziellen Gelände ermöglichen es den Fahrern, verschiedene Fahrsituationen unter kontrollierten Bedingungen zu erleben. Das Ziel von praktischen Übungen und Trainings gem. BKrFQG ist es, sicherzustellen, dass Berufskraftfahrer bestens auf die Anforderungen des Straßenverkehrs vorbereitet sind, insbesondere in Bezug auf Sicherheit und energiesparende Fahrweisen.

6. Weiterbildung für bestimmte Transportarten: Die Weiterbildung für Möbel- und Umzugsbeförderung umfasst verschiedene Schulungen. Einerseits sollen Fähigkeiten und Kenntnisse der Mitarbeiter erweitert werden, anderseits steht die effiziente und sichere Beförderung von Möbeln und Umzugsgut im Mittelpunkt. Eine wichtige Komponente dieser Weiterbildung ist das richtige Heben und Tragen von schweren oder sperrigen Möbeln. Mitarbeiter lernen dabei, wie sie ergonomische Techniken nutzen können, um die Belastung auf ihren Körper zu minimieren. Für die Schwergutbeförderung gibt es zusätzlich CAD-Schulungen, sofern diese nicht bereits im Rahmen des Softwareerwerbs erfolgen. CAD (Computer-Aided Design)-Schulungen sind für die Planung und Gestaltung von Transportrouten und Beladungsplänen von großer Bedeutung. Sie ermöglichen es, Schwerguttransporte effizienter zu gestalten und sicherzustellen, dass die Ladung ordnungsgemäß gesichert ist.

7. Weiterbildungen für berufliche Qualifikationen im Güterverkehr: Diese ermöglichen es erfahrenen Fahrern, ihre Fähigkeiten weiter zu vertiefen und ihre Karrieremöglichkeiten zu erweitern. Dazu gehören Fortbildungen.

  • zum geprüften Verkehrsfachwirt/Fachwirt für Güterverkehr und Logistik
  • zum Geprüften Kraftverkehrsmeister
  • zur Vorbereitung auf die Ausbildereignungsprüfung nach der Ausbildungsverordnung (AEVO).

Darüber hinaus bietet die Option eines Abschlusses als Geprüfter Betriebswirt mit Schwerpunkt Logistik eine umfassende Weiterbildungsmöglichkeit.

Erläuterung zum Ablauf

Die Investition in die berufliche Weiterentwicklung von allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Fuhrpark und Logistikmanagement trägt langfristig zur Effizienz und Sicherheit in der Transportbranche bei. Nutzen Sie jetzt die verfügbaren Fördermöglichkeiten für die Weiterbildung Ihres Teams und beantragen Sie ganz easy Ihre Förderung mit easysub plus.

Wer ist zuwendungsberechtigt?
Zuwendungsberechtigt sind Unternehmen, die Werk- oder Güterkraftverkehr im Sinne des
§1 GüKG durchführen und Eigentümer oder Halter mindestens eines schweren Nutzfahrzeuges sind. Als schwere Nutzfahrzeuge im Sinne dieser Förderrichtlinie gelten Kraft-Fahrzeuge, deren zulässiges Gesamtgewicht mindestens 7,5 t beträgt.

WICHTIG: Die Weiterbildungsmaßnahmen sind nur förderfähig, wenn vor Vorhabenbeginn ein Antrag gestellt worden ist und mit der Maßnahme folglich noch nicht begonnen wurde!

Welche Unterlagen benötigen wir für die Antragstellung:

  1. Gewerbeanmeldung
  2. Fahrzeugscheine der zu fördernden Fahrzeuge (Am besten von allen Zugmaschinen, wir prüfen die Förderfähigkeit.)
  3. EG-Lizenzen bzw. Transportgenehmigung
  4. Bankverbindung (Damit das BALM Ihnen den Förderbetrag anweisen kann.)
  5. Informationen zu den Schulungen (Wann soll welche Schulung mit welchen Mitarbeitern durchgeführt werden?)
  6. Informationen zur Größe des Unternehmens (Mitarbeiteranzahl, Jahresumsatz, Jahresbilanz)

Wie hoch ist die Förderung für Weiterbildung?

Die zuwendungsfähigen Kosten betragen maximal 1.500 € je schwerem Nutzfahrzeug mit einem Gesamtgewicht von mindestens 7,5 Tonnen.

Davon beträgt die Förderhöhe:

  • 70 % bei kleinen Unternehmen (maximal 1.050 €)
  • 60 % bei mittleren Unternehmen (maximal 900 €)
  • 50 % bei großen oder sonstigen Unternehmen (maximal 750 €)

Wer hier rechtzeitig in seine Mannschaft im Fuhrpark investiert, kann sicher sein, dass die auszuliefernden Waren, der Lkw und der Lkw-Fahrer unversehrt und pünktlich am Zielort ankommen – Starkregen, widrige Verkehrsverhältnisse oder sonstiges Pech ist natürlich trotz staatlicher Förderung nicht auszuschließen.

Über easysub plus

Über 3.500 Kunden vertrauen auf unsere Expertise als Förderberater. Tiefe Branchenkenntnis und beste Vernetzung mit Fördergebern in Bund, Ländern und Kommunen ermöglichten in den vergangenen 12 Monaten über 1.700 erfolgreiche Zuwendungsbescheide für unsere Kunden; insgesamt konnten wir eine Fördersumme von 19,5 Mio. € für unsere Kunden realisieren.

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